Ein Campus der unbegrenzten Möglichkeiten

Die Pläne für ein neues Schulzentrum in Dülmen erhalten weiteren Schub: In dieser Woche haben die Stadt Dülmen, die Kreishandwerkerschaft Coesfeld und die Schulleitungen der Kardinal-von-Galen-Hauptschule und der Herrmann-Leeser-Realschule eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet. Inhalt der Vereinbarung: Die Kreishandwerkerschaft möchte am neuen Schulzentrum-Standort ihre Werkstätten für überbetriebliche Ausbildung errichten.
„Diese Entscheidung freut uns ungemein. Mit Haupt- und Realschule sowie den Ausbildungswerkstätten entsteht ein Bildungscampus, der unseren Schülerinnen und Schülern optimale Möglichkeiten eröffnet. Ein direkter Übergang vor Ort von der schulischen in die handwerkliche Ausbildung ist dann möglich. Diese Puzzleteile passen perfekt zusammen“, sagt Bürgermeister Carsten Hövekamp.
Die Kreishandwerkerschaft plant in Abstimmung mit dem Handwerks-Bildungsstätten e.V. ein eigenes Gebäude mit Werkstätten sowie Unterrichts-, Schulungs- und Sozialräumen. Ausgebildet werden sollen hier die Handwerker von Morgen – und zwar in den Gewerken Bau, Elektro, Kfz, Land-Bau-Technik, Maler, Metall, Sanitär-Heizung-Klima und Tischler. Derzeit werden die Auszubildenden noch an zwei Standorten unterrichtet: in Coesfeld und in Dülmen am Ostdamm. „Die Gebäude sind aber in die Jahre gekommen. Mit Blick auf die Raumplanungen sowie die zukünftigen inhaltlichen Standards einer modernen handwerklichen Bildungseinrichtung haben wir uns für einen Neubau an einem Standort entschieden“, erläutert Kreishandwerksmeister Ferdinand Limberg. Das geplante Schulzentrum biete hierfür die idealen Voraussetzungen. „Der Einzugsbereich, die Verkehrsanbindung durch PKW und ÖPNV und natürlich die Entwicklungspotentiale und Kooperationsmöglichkeiten mit den beiden Schulen haben ganz klar für Dülmen gesprochen“, sagt Limberg.
Vor zwei Wochen hat die Mitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft grünes Licht für den Neubau gegeben. „Es war ein eindeutiges Votum, alle Innungen haben zugestimmt. Damit ist der Weg frei für einen Bildungscampus, der in dieser Form in NRW beispielhaft für eine integrierte Allgemein- und Berufsbildung ist“, erklärt Ulrich Müller, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft.

Die Entscheidung der Kreishandwerkerschaft ist unabhängig vom letztendlichen Standort des Schulzentrums gefallen. Anfang Oktober hatte sich die Stadtverordnetenversammlung für einen Neubau und gegen die Sanierung der bestehenden Schulgebäude ausgesprochen. Die Standortfrage ist aber noch nicht entschieden. Zwei potentielle Flächen stehen zur Auswahl: am Sportzentrum Nord („Berningheide“) oder am Bahnhof, wo das neue Gebiet „Bauland an der Schiene“ erschlossen werden soll. „Diese Frage möchten wir in Kürze gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern erörtern. Es wird eine Online-Beteiligung sowie eine Veranstaltung geben, um die Vor- und Nachteile der beiden Standorte zu diskutieren“, kündigt Bürgermeister Carsten Hövekamp an.


Unterzeichneten die gemeinsame Absichtserklärung (v.l.): Ulrich Müller (Hauptgeschäftsführer Kreishandwerkerschaft Coesfeld), Robert Schneider (Schulleiter Herrmann-Leeser-Realschule), Ferdinand Limberg (Kreishandwerksmeister), Carsten Hövekamp (Bürgermeister Stadt Dülmen), Petra Levermann (Schulleiterin Kardinal-von-Galen-Hauptschule), Klaus Ricker (Fachbereichsleiter Bildung, Stadt Dülmen). (Foto: Stadt Dülmen / Siemes)

Weitere Informationen zum neuen Schulzentrum sind unter www.duelmen.de/schulzentrum.html zu finden.